Das BayZiel
Geschäftsbereiche
Unser Blick auf Lehre
Lehren ist eine komplexe Tätigkeit
Dazu gehört nicht nur die Übermittlung von Inhalten, sondern auch die Vermittlung zwischen Studierenden und dem Stoff. Lehren ist Arbeit mit Menschen; gelegendlich gärtnernd: gießen, düngen, pflegen; manchmal Teil ärztlich: Lernschwierigkeiten diagnostizieren und therapieren; zum Teil organisierend: Lehrveranstaltungen planen, durchführen, reflektieren. Lehren und Lernen sind nicht frei von sozialen und emotionalen Aspekten – „es menschelt“. Das BayZiel hilft Lehrenden, diese Komplexität für sich zu einem Ganzen zusammenzuführen und so Lehren zu einer erfüllenden Tätigkeit zu machen.
Lehren ist ein Lernberuf
Lehren ist kein Begabungsberuf. Lehren ist eine professionelle Tätigkeit, die man in allen Facetten erlernen kann. Das BayZiel schafft Möglichkeiten für Lehrende für lebenslange Professionalisierung – in Gruppen- und individuellen Formaten.
Lehren ist eine wissenschaftlich fundierte Tätigkeit
Man kann lehren, wie man es intuitiv für richtig hält. Manche wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Lehren und Lernen widersprechen allerdings mancher Intuition (z.B. die eher sekundäre Bedeutung von Motivation oder die Irrelevanz von Lernstilen für den Lernprozess). Wirksam lehren erfordert auch, sich von mitgebrachten Vorstellungen zu lösen (siehe dazu auch unsere Lernphilosphie). Das BayZiel hilft Lehrenden die Relevanz wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Lehren und Lernen zu erkennen und für diese für ihre Lehre zu nutzen.
Lehren darf keine einsame Tätigkeit sein
Überlegen Sie: Sowohl Forschung als auch Lehre bringen Herausforderungen mit sich. Über welche dieser beiden Herausforderungen wird unter Kolleginnen und Kollegen üblicherweise gesprochen, über welche nicht? – Vieles führt dazu, dass Lehre zu einer einsamen Tätigkeit wird. Das BayZiel schafft Anlässe und Gelegenheiten, damit Sie sich über Lehre austauschen können.
Lehren ist nicht losgelöst von Organisationsentwicklung
Jede Lehrveranstaltung findet im Kontext eines Curriculums und einer Organisation statt. Wirksame Verbesserungen in der Lehre erfordern einen Handlungsrahmen, der sich von der einzelnen Lehrveranstaltung, über das Curriculum bis hin zur Organisationskultur erstreckt.
Das BayZiel unterstützt Hochschulen, Fakultäten, Lehrende von der Entwicklung von Curricula bis zur Formulierung von Lehrforschungsvorhaben.
Lernphilosophie
LERNEN geschieht in einem Menschen, indem sie oder er sich mit neuem Wissen auseinandersetzt. Die Auseinandersetzung kann in unterschiedlicher Form und mit unterschiedlicher Gestaltung stattfinden: allein, durch Beobachtung, im Gespräch oder in Interaktion zwischen Studierenden, evtl. mit Lehrenden, durch das Bearbeiten von Aufgaben oder Texten ebenso wie bei der Bedienung von technischen Geräten oder Einrichtungen. Allgemein formuliert, handelt es sich dabei um zielgerichtete Aktivitäten, die dazu dienen, sich etwas zu erschließen oder anzueignen oder etwas zu verstehen. Bezogen auf das Lernen an Hochschulen heißt das, dass die Aktivitäten der Studierenden im Mittelpunkt des Lerngeschehens stehen. Aufgabe der Lehrenden ist es deswegen, für die Studierenden Lernarrangements zu schaffen, in denen diese Aktivitäten möglich sind. Die Lehrenden sind Personen die Lernen begleiten und ermöglichen.
Dieser Ansatz entspricht in groben Zügen den Aussagen des pädagogischen Konstruktivismus. Er liefert zugleich die wissenschaftliche Fundierung für kompetenzorientierte Lehre. Das BayZiel vertritt diese Auffassung von Lernen und Lehren, da gerade die Hochschulen für angewandte Wissenschaften weder träges Wissen noch vom späteren beruflichen Alltag der Studierenden losgelöste Inhalte vermitteln möchten. Die Hochschulen möchten junge Lernende dabei unterstützen, sich zu Menschen entwickeln zu können, die die Anforderungen einer schnelllebigen Gesellschaft bewältigen.
Mit dieser Lernphilosophie, besser gesagt mit dieser kurzen Erläuterung, möchte das BayZiel einen Appell an Lehrende formulieren: Setzen Sie sich verantwortungsvoll damit auseinander, welche Kompetenzen Sie bei den Studierenden fördern möchten! Dass es sich dabei nicht nur um fachliche, sondern auch um überfachliche Kompetenzen handeln muss, ist den Anforderungsprofilen aus Industrie und Wirtschaft zu entnehmen.
Ein weiterer Appell kommt dazu: Überlegen Sie sich als Lehrende anhand der formulierten notwendigen Kompetenzen, wie die bereits erwähnten Lernarrangements gestaltet werden müssen, damit die Studierenden diese Kompetenzen entwickeln können!
Sicher kann man auch anderer Auffassung darüber sein, wie Lernen funktioniert, aber: Gehen Sie doch einfach einen Schritt zur Seite und denken Sie darüber nach, wie Sie selbst am besten lernen. Nicht ohne Grund stellen wir allen neuberufenen Professorinnen und Professoren diese Frage im Seminar Hochschuldidaktik.

Wer steht hinter dem BayZiel?
Das BayZiel ist eine gemeinsame Einrichtung der 17 staatlichen bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen (HaWs / THs). Die Evangelische Hochschule Nürnberg und die Katholische Stiftungshochschule München wirken als assoziierte Hochschulen gleichberechtigt mit. Über die Mitgliederversammlung und den Lenkungsrat – bestehend aus fünf Präsidentinnen und Präsidenten der HaWs / THs sowie einer Vizepräsidentin oder einem Vizepräsident für den Bereich Lehre – wird die strategische BayZiel Ausrichtung aktiv weiterentwickelt. Das BayZiel ist als Innengesellschaft eine nicht rechtsfähige Einrichtung nach Art. 6 Abs. 3 BayHIG in der Trägerschaft staatlicher Hochschulen. Die Technische Hochschule Ingolstadt übernimmt die Funktion der Zuordnungshochschule und damit die ausschließliche wirtschaftliche und rechtliche Außenvertretung.
17 staatliche bayerische Hochschulen und
zwei assozierte Mitglieder
stehen hinter dem BayZiel